Kompensation Überzeit durch Freizeit oder Auszahlung
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In Vertec ergibt sich die Überzeit/Unterzeit als Abweichung zwischen der Sollzeit und den erfassten Leistungen aus der Leistungserfassung. Entsprechend geschieht Kompensation von Überstunden durch mehr Sollzeit als erfasste Leistungen bzw. durch effektive Abwesenheit, für welche auch keine Leistungen erfasst werden.
Über- oder Unterzeit ist das berechnete Resultat der Differenz zwischen der erfassten Sollzeit und den erfassten Leistungen (siehe: Berechnung der Kompensationszeit für einen Zeitraum). Über- oder Unterzeit kann also nicht erfasst werden.
Im folgenden werden unterschiedliche Arten der Erfassung von "Kompensation" in Vertec dargestellt mit ihren jeweiligen Anwendungsfeldern. Die unterschiedlichen Arten sollten nicht gemischt werden.
Beim Abbau von Überstunden durch Auszahlung wird die Auszahlung in der Lohnbuchhaltung erfasst und beschrieben und nicht in Vertec. In Vertec muss aber zum gleichen Zeitpunkt der Überstundensaldo um das ausbezahlte Äquivalent in Zeit reduziert werden.
Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
In den Bearbeitervorgaben wird dafür eine neue Zeile erfasst mit dem neuen Überstundensaldo.
Als Beispiel wurde dem Mitarbeiter Lars Sorenson 20 Stunden ausbezahlt. Im Moment hat er einen Überzeitsaldo von 31:00 Stunden:
Nun wird eine neue Zeile erfasst. Da 20 Stunden ausbezahlt wurden, wird dieser Wert um 20 vermindert. Der Eintrag wird also über 11:00 Stunden erfasst:
Nachteil davon ist, dass der Grund der Überstundenverminderung nur in der Lohnbuchhaltung, nicht aber in Vertec sichtbar ist. Zur Abhilfe gibt es die Möglichkeit, pro Vorgabezeile eine Bemerkung zu erfassen. Das Bemerkungsfeld sehen Sie, wenn Sie in der Vorgabeliste ganz nach hinten scrollen:
Die Alternative ist das Erfassen einer negativen Leistung mit der Möglichkeit eines beschreibenden Texts.
Für diese Variante erfassen Sie eine Tätigkeit für Zeitkorrektur, zum Beispiel die Tätigkeit KOMP:
Und ordnen Sie diese einem internen Projekttyp zu:
Dann erfassen Sie eine negative Leistung auf diese Tätigkeit:
Am besten erfassen Sie diese Leistungen auf ein internes Projekt / eine interne Projektphase, damit sie Sie übersichtlich auswerten können.
Der Überstundensaldo reduziert sich dann um diesen Wert.
Beim Einsatz des Moduls Ressourcenplanung in Vertec wird mit der verfügbaren Arbeitszeit der Mitarbeiter gerechnet. Die verfügbare Arbeitszeit ergibt sich aus der definierten Sollzeit minus den definierten Feiertagen, Ferien und sonstigen bezahlten Absenzen. Diese Berechnung ist in der Summe der Zeiten korrekt, aber widerspiegelt noch nicht die effektive Anwesenheit eines Bearbeiters, da dieser ja allenfalls vorhandene Überzeit kompensieren kann und dies weder als Leistungen noch als Ferien oder Frei-Tag erfasst wird.
Um Kompensation von Überzeit für die Ressourcenplanung korrekt abzubilden, kann die Kompensation beim Bearbeiter unter Abwesenheiten als "Kompensation" erfasst werden. So erfasste Zeiten haben ausschliesslich Einfluss auf die Ressourcenplanung. Sollzeiten und Feriensaldo werden davon nicht beeinflusst.
In der Übersicht Abwesenheiten (Plug-in: Übersicht Abwesenheiten ) werden die in der Abwesenheitsliste als Kompensation erfassten Tage als ganztägige oder teilweise Kompensation angezeigt.
Falls Kompensationszeit aus Auswertungsgründen als Leistung erfasst werden soll, bietet sich folgendes Vorgehen mit Hilfe eines Zusatzfeldes auf den Leistungen an. Dieses Vorgehen ist erfordert Vertec Linie Expert.
Kompensationszeit soll als Leistung erfasst werden können, ohne die erfasste Arbeitszeit bzw. den Feriensaldo zu verändern. Der interne Aufwand dieser Kompensationsleistungen muss also zwingend 0 sein.
Die Kompensationsleistungen werden auf einem definierten internen Projekt (z.B. Absenzen) und einer definierten Phase Kompensation und/oder der Tätigkeit Kompensation mit dem Aufwand = 0 und der kompensierten Zeit in der Spalte Kompensation (=Zusatzfeld auf Leistung) erfasst.
Mittels eines erweiterten Constraints wird sichergestellt, dass weiterhin keine normalen Leistungen ohne Aufwand und keine Kompensationleistungen mit Aufwand erfasst werden können.
Die so erfasste Kompensationszeit hat keinerlei Einfluss auf die Sollzeit oder den Ferien- und Überzeitsaldo und wird in keinem Vertec-Standardreport angezeigt. Die Kompensation ergibt sich weiterhin durch die vorgegebene Sollzeit und den nicht erfassten Leistungen bzw. in diesem Fall durch die Leistungen mit Aufwand=0.
Öffnen Sie die Liste offene Leistungen und gehen Sie in die Listeneinstellungen. Erstellen Sie eine neue Spalte:
Der Constraint (Gültigkeitsbedingung) auf Leistungen lautet standardmässig minutenint<>0. Damit soll verhindert werden, dass Leistungen ohne Aufwand gespeichert werden.
Dies muss nun so angepasst werden, dass der Aufwand 0 sein kann, falls als Tätigkeit die oben erstellte Tätigkeit KOMP ausgewählt wurde.
Die Expression im Constraint lautet neu:
((typ.code='KOMP') and (minutenint=0)) or ((typ.code<>'KOMP') and (minutenint<>0))
In definiertem internem Projekt (z.B. Absenzen) eine Phase Kompensation erstellen. Diese sollte aktiv, aber nicht verrechenbar sein.
In den Vorgaben muss die Option Tätigkeit müssen der Phasen zugeordnet sein aktiviert sein:
Dann muss unter Tätigkeiten die oben erstellte Tätigkeit KOMP als einzige Tätigkeit zugeordnet werden. So wird bei Auswahl dieser Phase auch automatisch diese Tätigkeit ausgewählt.
Sollen die effektiven Kompensationsabwesenheiten (Abwesenheiten vom Typ Kompension) pro Bearbeiter für einen bestimmten Zeitraum ermittelt werden, kann dies wie folgt geschehen:
getSollzeit(von,bis) - getResRsrcMinuten(von,bis) - getferienbezug(von,bis)
So werden die arbeitsfreien Tage (Samstag, Sonntag, Feiertage etc.) automatisch mitberücksichtigt. Die einzelnen Operatoren sind im Artikel OCL genau beschrieben.
Beispiel für die Ermittlung der Kompensationszeit für den Monat Juli:
self.getSollzeit(encodeDate(2022,07,01),encodeDate(2022,07,31)) - self.getResRsrcMinuten(encodeDate(2022,07,01),encodeDate(2022,07,31)) - self.getFerienbezug(encodeDate(2022,07,01),encodeDate(2022,07,31))
Abwesenheiten vom Typ Frei beeinflussen die Sollzeit (Minus).
Abwesenheiten vom Typ Frei, Ferien und Kompensation sowie die als Leistungen erfassten Ferien beeinflussen die Ressourcenzeit (Minus).
Die Abwesenheiten vom Typ Frei heben sich somit auf. Es bleiben Ferien und Kompensation übrig. Darum müssen noch die Ferien abgezogen werden. Der Zeitunterschied ist die Kompensationszeit.