Justitia 4.0: Fortschritte, Herausforderungen und Entwicklungen bei Vertec
Mit dem Projekt Justitia 4.0 sollen Papierakten durch elektronische Akten ersetzt werden und der Austausch über die Plattform justitia.swiss erfolgen. Justitia 4.0 ist ein Projekt im Auftrag der Schweizer Justizdirektorinnen und -direktoren sowie der Justizkonferenz. Damit können in Zukunft Anwälte und Anwältinnen Dokumente elektronisch mit den Justizbehörden austauschen.
Als eines der führenden KMS für Anwälte verfolgt Vertec das Projekt seit Beginn. Auch die Entwicklung der entsprechenden Anbindung von Vertec an die Plattform justitia.swiss läuft bereits. Noch stehen die Schnittstellen (API) für die Anbindung von Systemen an justitia.swiss erst für Testzwecke zur Verfügung. Seitens Justitia sind diese – Stand Januar 2025 – noch nicht fertig definiert und umgesetzt. Wie es in solchen agilen Software-Projekten üblich ist, sind hier auch noch Anpassungen zu erwarten. Diese werden von uns laufend übernommen.
Erste Tests waren bereits erfolgreich: Informationen und Dokumente konnten von Vertec aus gemäss Justitia 4.0 mit der Testplattform ausgetauscht werden. Der aktuelle Projektplan von Justitia 4.0 sieht einen Pilotbetrieb und weitere Entwicklungen bis Ende 2026 vor. Bestehende oder auch neue Vertec Kunden können sich darauf verlassen: Vertec wird über eine Anbindung an Justiza 4.0 respektive die Plattform justitia.swiss verfügen, wenn die Testphase bei allen Beteiligten erfolgreich abgeschlossen ist.
Was ist Justitia 4.0?
Justitia 4.0 bezeichnet die umfassende Digitalisierung des Justizwesens in der Schweiz. Ziel ist es, Prozesse zu optimieren, den Zugang zu rechtlichen Dienstleistungen zu erleichtern und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren effizienter zu gestalten. Das Projekt umfasst die Einführung digitaler Plattformen, um die Justiz zukunftsfähig zu machen.
Wie ist der aktuelle Stand?
Der vollständige Rollout von Justitia 4.0 ist ab 2027 geplant. Bis dahin befindet sich das Projekt in einer intensiven Pilotphase, in der verschiedene digitale Prozesse getestet und weiterentwickelt werden. Derzeit läuft die Entwicklung auf Hochtouren, um zentrale Funktionalitäten bereitzustellen, die für den reibungslosen Betrieb des digitalisierten Justizsystems unerlässlich sind. Weitere Infos zum aktuellen Stand von Justitia 4.0: https://www.justitia40.ch/de/aktuelles/news
Welche Herausforderungen sehen wir bei Vertec?
Trotz der Fortschritte gibt es noch zentrale Fragen und Herausforderungen, die geklärt werden müssen, bevor Justitia 4.0 vollständig implementiert werden kann.
Eine Herausforderung ist das noch nicht final definierte Benutzerkonzept, das die Bedürfnisse sowohl von Einzelanwälten als auch von grossen Kanzleien mit mehreren Hundert Anwälten abdeckt. So stellt sich die Frage, wie der Zugriff für Assistenten in einer Kanzlei geregelt sein soll. Es muss ermöglicht werden, dass verschiedene (Einzel-)Anwälte Zugriff auf Dokumente und Funktionen von justitia.swiss haben, ohne dass eine grosse Kanzlei nur einen einzigen Justitia-Account nutzen muss.
Beispiel: Vertec und das Benutzerkonzept
Nehmen wir das Beispiel von Vertec: Eine grosse Kanzlei möchte nicht nur einen einzigen Account für die gesamte Kanzlei verwenden, da dies den individuellen Zugriff und die Verantwortlichkeiten einzelner Anwälte einschränkt. In der analogen Welt von heute erhält beispielsweise die Kanzlei einen Umschlag von der Post, jemand öffnet diesen , überprüft den Inhalt und leitet ihn dann an den zuständigen Anwalt weiter. Ähnlich muss in der digitalen Welt die Möglichkeit geschaffen werden, Fremdpersonen zu definieren, die den «Umschlag» – also digitale Dokumente und Aufgaben – entgegennehmen oder zur Bearbeitung weiterleiten können.
Dieses Beispiel verdeutlicht die Notwendigkeit eines flexiblen und sicheren Benutzerkonzepts, das den unterschiedlichen Anforderungen von Einzelanwälten und grossen Kanzleien gerecht wird. Solche Konzepte müssen noch definiert und implementiert werden, um eine nahtlose Integration mit bestehenden Systemen wie Vertec zu gewährleisten. Vertec ist eine Kanzeleilösung für kleine aber auch sehr grosse Kanzleien – entsprechend sehen wir die verschiedene Anwendungsfälle vor.
Unser Fazit
Justitia 4.0 stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer modernen und effizienten Justiz in der Schweiz dar. Während der Rollout und die vollständige Implementierung noch einige Jahre entfernt sind, sind die bisherigen Fortschritte vielversprechend. Es bleibt jedoch wichtig, die bestehenden Herausforderungen aktiv anzugehen, insbesondere in Bezug auf die Integration mit bestehenden Systemen und die Entwicklung flexibler Benutzerkonzepte.
Wenn Justitia 4.0 den Anwälten zur Verfügung steht, wird Vertec auch bereit sein.