Runden in Vertec

Die Werte in Vertec werden gemäss den unten aufgelisteten Systemeinstellungen gerundet.

Beim Runden kann es zu Abweichungen kommen: Wenn die einzelnen Zahlen zuerst gerundet und dann summiert werden, ergibt das einen anderen Betrag, als wenn die Einzelzahlen ungerundet summiert werden und dann der Endbetrag gerundet wird. Wie die verschiedenen Abweichungen entstehen können, ist im Artikel Rundungsdifferenzen erklärt.

Für die verschiedenen Rundungsregeln gibt es folgende Systemeinstellungen:

Wie sich diese Einstellungen im Zusammenspiel auswirken, wird hier nachfolgend an Beispielen erklärt.

Die kaufmännische Rundungsregel mit dem Spezialfall des Rundens auf 5 Rappen bzw. Cents bei Geldbeträgen weist eine hohe Verzerrung auf und die Summe der gerundeten Einzelwerte ist höher als bei den meisten mathematischen Rundungsregeln (siehe Artikel auf Wikipedia). Vertec verwendet daher standardmässig die unverzerrte oder mathematische Rundung (round-to-even), weil diese mathematisch am wenigsten Verzerrungen aufweist (siehe Artikel auf Wikipedia).

Möchten Sie statt der mathematischen Rundung die kaufmännische Rundungsregel (round-to-nearest) verwenden, stellen Sie die Systemeinstellung Kaufmännische Rundungsregeln verwenden auf JA.

Die mathematische Rundung nach dem round-to-even Verfahren rundet so, dass beispielsweise .425 auf .42 abgerundet aber .435 auf .44 aufgerundet wird. Die kaufmännische Rundung oder round-to-nearest  rundet den 5-er immer auf, das heisst .425 -> .43 und .435 -> .44.

Die Einstellung wird angewendet bei folgenden Geld-Beträgen (bei Rundungen nur für die Darstellung oder bei Zeitangaben wird immer die mathematische Rundung verwendet):

• Alle Geldbeträge bei der Rechnungsstellung und RechnungsTotalen.
• Alle Geldbeträge auf Vorschüssen und RechnungVorschussLink.
• WertBearbeiter und WertKosten auf der Leistung.
• Berechnung von Lohn und Gemeinkosten in den Bearbeitervorgaben.

Sowie beim Runden von Leistungen aus der Leistungserfassung, Spesenerfassung und Auslagen gemäss nachfolgenden Angaben.

1.50 Stunden à 118.75 = 178.125

Diese 178.125 werden in Vertec auf 178.10 gerundet. Die Summierung mehrer solcher Werte führt zu Differenzen:

2x 178.125 = 356.25 aber 2x178.10 = 356.20

Dies wird vor allem bei Leistungslisten zu Rechnungen sichtbar: Wird zum Beispiel auf den einzelnen Leistungen gerundet, ergibt das im Resultat Abweichungen, die Summe entspricht dann nicht mehr dem Wert, wenn man die einzelnen Posten zusammenzählt.

In diesem Beispiel gibt es schöne Honorarbeträge, aber die Summe entspricht nicht mehr dem Total: 6 Stunden à 118.75 ergibt 712.50, und nicht wie dargestellt 712.40. 8% MWST auf diesem Betrag ausgerechnet ergibt 56.992, während sie auf dem Originalbetrag ausgerechnet genau 57 ergeben würde.

Hier im Beispiel sieht man, dass der Honorarbetrag nicht wie oben abgerundet wird auf 178.10, sondern aufgerundet auf 178.15. Die Summe ergibt dann 712.60 (statt 712.50 wie direkt ausgerechnet). Dadurch beträgt die MWST (8%) dann 57.008, also 57.01.

Die Systemeinstellung Stundensätze nicht runden (bei Verwendung als Bruttoansätze) erlaubt die Angabe von Ansätzen mit bis zu 4 Nachkommastellen (in der Tariftabelle und allen anderen Erfassungsfeldern für Stundensätze) und verhindert das Runden der Wertbeträge (wenn Sie z.B. in der Leistungsliste trotzdem nur zwei Nachkommastellen sehen, dann stellen Sie in den Listeneinstellungen den Renderer auf dbmTim.AnsatzRenderer).

Hier im Beispiel werden die Honorarbeträge nicht gerundet dargestellt. Die Summe stimmt dann nicht überein (4 x 178.12 = 712.48), aber das Total stimmt und damit wird auch die MWST (8%) richtig berechnet.

Bei Spesen und Auslagen kann angegeben werden, ob die Beträge (und die MWST) auf den einzelnen Spesen und Auslagen gerundet werden soll oder nicht. Dies geschieht mittels der Systemeinstellung  Spesen und Auslagen runden.

Option eingeschaltet

Ist diese Option auf Ja, dann rundet Vertec aufgrund der Einstellungen bei der Währung. Ist die Systemeinstellung Kaufmännische Rundungsregeln verwenden auf Ja, dann werden diese dabei angewendet. Das bedeutet:

• Ist der Rundungsschritt auf der Währung auf 0.01 gestellt (Standard in Deutschland und Österreich), dann hat dieses Feature KEINEN EINFLUSS auf das Rundungsverhalten.

Hier sehen die Beträge gut aus, es gibt aber bei fast allen Einträgen minimale Abweichungen im Rappen- bzw. Centbereich. Dadurch stimmt das Total nicht ganz: 7.7% MWST von 1'761.55 = 132.17.

Option ausgeschaltet

Ist diese Option auf Nein, dann rundet Vertec auf 2 Nachkommastellen. Die Systemeinstellung Kaufmännische Rundungsregeln verwenden wird dabei NICHT berücksichtigt, die Rundung auf zwei Nachkommastellen erfolgt mittels mathematischer Rundung (round-to-even). Das bedeutet:

• Ist der Rundungsschritt auf der Währung auf 0.01 gestellt (Standard in Deutschland und Österreich), dann wird die Systemeinstellung Kaufmännische Rundungsregeln verwenden ausgehebelt.

Hier stimmen die Beträge in sich, werden aber auf den Rappen bzw. Cent genau angezeigt. Das Total beläuft sich so auf 1'716.35, die 7.7% MWST auf 132.17. Rundet man diese Beträge im Nachhinein, also z.B. auf der Rechnung, dann stimmt die Summe der Liste nicht mehr mit dem Endbetrag überein.

Runden in OCL

Runden auf den Fünfer:

(betrag * 20)->round / 20

Runden auf zwei Nachkommastellen:

(betrag * 100)->round / 100

Runden in Python

Runden auf den Fünfer:

round(betrag * 20) / (20)

Runden auf eine bestimmte Anzahl Nachkommastellen, im Beispiel 2:

round(betrag, 2)

Runden gemäss Vertec Rundungsregeln

Die Vertec Python Funktion vtcapp.roundcurrency() erlaubt das Runden von Beträgen gemäss der hinterlegten Systemeinstellungen (siehe oben) und optional unter Einbezug des Rundungsschritts auf den Währungen:

vtcapp.roundcurrency(betrag, curr)